WIE MAN VOLLKOMMEN VERSCHWINDET


Das "Eigentliche" und das "Reale" sind immer das Integrale, das Umfassende, gleichzeitig aber auch die Abstraktion von diesen (zumindest in der Sprache, in der ich es gerade schreibe). Das erlaubt es einem, jederzeit Zusammenhänge herzustellen, wo vorher scheinbar keine waren. In einem Universum, das in der Lage ist, völlig strukturlos zu existieren, läßt sich jede nur denkbare Struktur konstruieren und anwenden, um weitere Strukturen und Funktionen zu schaffen. Deswegen ist Wissenschaftlichkeit ein Witz, der uns erklärt, warum wir lachen.


Liebe und Geometrie

Wären die Welt und die Wahrnehmung derselben nicht in zwei geteilt, so würden sie beide nicht als solche für sich alleine existieren, denn wenn niemand die Welt wahrnimmt, gibt es sie nicht, und wenn es keine Welt gibt, kann nichts wahrgenommen werden.

Also fallen Welt und Wahrnehmung durch ihre Trennung voneinander aus dem Nichts heraus. Damit sie nicht wieder verschwinden, muß die Trennung erhalten bleiben. Die Spannung, die zwischen den Teilen besteht, ist gleichzeitig Folge und Ursache der Trennung. Die unter dieser Spannung stehende Grenze ist endlos und in sich geschlossen. Sie besteht aus Information, welche sich einerseits durch komplexe Rückkopplungsprozesse in alle möglichen Arten von lebendem Bewußtsein verwandelt und andererseits als primäre Energie in die Grenze zwischen Welt und Wahrnehmung zurückfließt und so beiden Zeit gibt, sich gegenseitig zu bedingen.

Durch die Trennung von Welt und Wahrnehmung entstehen also Information und Zeit, durch welche Welt und Wahrnehmung voneinander getrennt werden. Da diese vier Komponenten durch einen rekursiven Vorgang miteinander verbunden sind, ist das Universum gezwungen, an einem Punkt beständig zwischen Existenz und Nichtexistenz zu oszillieren. An diesem Punkt ist das Universum eine Abfolge unstrukturierter Zustände, deren gemeinsames Moment der Übergang ist, welcher ein singuläres und sich selbst enthaltendes Muster bildet. Dieses Muster ist primär, aus ihm entstehen alle linearen Manifestationen.

Das Universum der Erscheinungen bildete sich vor langer Zeit, aber würde es nicht getragen von dem in jedem Augenblick neu entstehenden primären Muster, könnte es nicht existieren. Dieses Muster ist jenseits aller Erscheinungen von Energie und Materie oder Raum und Zeit, aber es ist ihre grundlegende geometrische Schwingung. Am Anfang liegen alle Möglichkeiten in ihm und seine Freiheit ist unendlich. Durch das Erzeugen der Manifestationen und das Vermischen mit ihnen verliert es an Freiheit, es verwandelt sich in alle Arten von Energie, Materie, Raum und Zeit und dabei begrenzt es sich selbst, wird kühler und langsamer und löst sich in der von ihm geschaffenen Welt. Es ruht jederzeit an jedem Punkt des manifestierten Universums und verbindet die Erscheinungen miteinander, die dadurch nicht völlig voneinander getrennt sind. Die Wechselwirkungen zwischen den Erscheinungen sind gleichzeitig Ausdruck und Quelle des primären Musters. Sollte es jemals dazu kommen, daß zwischen den linearen Manifestationen für einen Augenblick keine Wechselwirkungen stattfinden, würde das primäre Muster zusammenbrechen und es hätte die Erscheinungen niemals gegeben.

Aber das manifeste Universum wird durch den Impuls des primären Musters bewegt, deswegen bringt es lebende Strukturen hervor, welche das Wirken zwischen dem primären Muster und den Manifestationen spiegeln und damit den Prozeß der Wahrnehmung ausdehnen und in sich selbst fließen lassen, was den Impuls des primären Muster erhält. So bewahren das oszillierende und das dauernde Universum sich gegenseitig, indem sie sich befreien. Der bewahrende Aspekt der Freiheit wird Liebe genannt, somit läßt sich sagen, daß unsere Welt, in welcher wir atmen und von der Sonne gewärmt werden, auf Liebe und Geometrie beruht.


(Die Welt der Drachen 1)

Der geneigte Leser mag den obigen Text ruhigen Gewissens für eine ungenau nacherzählte buddhistische Kosmologie halten oder für einen Artikel aus einer westeuropäischen Frauenzeitschrift aus der Zeit der Jahrtausendwende. Er ist nichts von alledem, ich habe ihn mir ausgedacht, weil ich diese spezielle Vorstellung des Universums benötige, um das Entstehen von Kornkreisen in ihren besonderen Formen und die seltsame Beziehung zwischen diesem Phänomen und der menschlichen Psyche zu erklären. Ob die Beschreibung eines Kosmos, in welcher die kürzeste Verbindung zwischen zwei Punkten der jeweils andere Punkt ist, dazu überhaupt taugt, sei dahingestellt. Ich selbst lebe immer noch in einer sogenannten Welt, in der schon die Möglichkeit des Kornkreisphänomens seiner Beschreibung den Raum nimmt.


Natürliche Kornkreise

Wenn Materie durch einen singulären, nichtlinearen Vorgang geschaffen und erhalten wird und das Universum sich um einen Punkt semper et ubique dreht, so ist es denkbar, daß beim Übergang vom primären Muster zu den Manifestationen eine bestimmte Energieform als Ergebnis und Träger der Wechselwirkung zwischen beiden entsteht. Diese Form der Energie würde die charakteristischen Merkmale des primären Musters in sich tragen und sie in den Makrokosmos projizieren. Sie würde auf gekrümmten Bahnen fließen, in ihrem Fluß Muster bilden und dadurch zu einem Teil von kreativen und kognitiven Prozessen werden.

Das Vorhandensein einer formgebenden und lebensbegünstigenden Art von Energie wurde von Menschen zu allen Zeiten und an vielen Orten der Erde gefühlt und beschrieben. Sie benannten diese spezielle Energie als Prana, Mana, Qi und mit anderen Namen und bemühten sich, die vorgefundene Energie durch Veränderung der Orte und durch Fokussierung der eigenen Wahrnehmung auf den Energiefluß einen gemeinschaftlichen Nutzen für das menschliche Dasein zu ziehen.

Durch die spezifische soziale und technische Entwicklung während der letzten Jahrhunderte ist diese Energie in Europa in Vergessenheit geraten und obwohl vielerorts noch die Bauten stehen, die einst zur Konzentration und Verteilung der Energie errichtet wurden, nimmt heute kaum jemand davon Notiz, denn diese Form der Energie ist anscheinend zu subtil, um von den gebräuchlichen physikalischen Instrumenten registriert zu werden. Damals wie heute ist diese Energie nahezu ausschließlich subjektiv zu erfahren; da sie der Ausruck einer primären universalen Subjektivität ist, ist es fast unmöglich, sie zu objektivieren und damit unserer in Subjekte und Objekte zerfallenen Welt zugänglich zu machen, da sie dabei selbst in objektive Komponenten, welche scheinbar nicht miteinander in Zusammenhang stehen, und in subjektive Vorgänge und Zustände zerfällt. Dennoch mag es von Interesse sein, die Teile und Erfahrungen einzeln zu betrachten, auch wenn das Gesamtbild am Ende vielleicht eine unvollständige Hypothese abgibt.

Wilhelm Reich fand im Laufe seiner Arbeit einen allen lebenden und psychischen Prozessen zugrundeliegenden Energiefluss, den er als Bewegung von masselosen Energieeinheiten in einem "primordialen Energieozean" beschrieb. Diese Energieeinheiten bewegten sich auf kreiselwellenförmigen Bahnen und sobald sich zwei masselose Einheiten an ihren jeweils stärksten Bahnkrümmungen überlagerten, entstünde dort durch die Umwandlung von kinetischer Energie in Materie ein "primordiales Masseteilchen". Diese Sicht der Dinge und ihrer Ursachen ist bis heute nicht mit den Ergebnissen der Teilchenphysik und dem von ihr entwickeltem "Standardmodell" vereinbar und es läßt sich auch kein klarer Bezug dieser hypothetischen "Orgonenergie" zu biologischen Prozessen nachweisen. Dennoch gelang es Reich und seinen Schülern, mit dem Konzept eines masselosen, gekrümmten Energieflusses zu arbeiten und Ergebnisse zu erzielen. Reich entwickelte einen sogenannten "Orgonakkumulator", mit dessen Hilfe es ihm gelang, bei seinen Patienten dauerhafte therapeutische Erfolge zu erzielen.

In Bezug auf Kornkreise ist zu erwähnen, das Wilhelm Reichs Orgonakkumulator eine Kammer mit Wänden aus Schichten von abwechselnd organischem und anorganischem Material ist und das einige künstliche neolithische Hügel in Südengland ebenfalls aus Schichten von organischem und anorganischen Materialien errichtet sind. Zumindest in der Nähe des größten dieser Hügel namens Silbury Hill werden seit über zwanzig Jahren Kornkreise gefunden. Darüberhinaus berichten viele Besucher von Kornkreisen von den gleichen Erfahrungen, die auch Patienten in bestimmten Stadien einer Orgontherapie machen: Sie sehen kleine Lichtpunkte durch die Luft fliegen oder leuchtende Nebelschwaden, die sich um Gegenstände oder Pflanzen und Tiere herum bewegen und manchmal besondere Formen annehmen können. Während dieser visuellen Erfahrungen verändert sich sowohl in Orgonakkumulatoren als auch in oder in der Nähe von Kornkreisen oft das subjektive Zeitempfinden, d. h. die verstreichende Zeit wird manchmal als schneller, meist aber als langsamer vergehend wahrgenommen. Es scheint übrigens für die Wahrnehmung dieser Phänomene unerheblich zu sein, ob die jeweiligen Kornkreise natürlichen oder menschlichen Ursprungs sind.

Falls Kornkreise ein seltenes natürliches Phänomen aufgrund einer bislang unzureichend erfahrenen und erforschten Energie sein sollten, so müssten spezifische Gemeinsamkeiten zwischen Kornkreisen und ihren Fundorten erkennbar sein. Außerdem müsste sich feststellen lassen, ob die Energie selbst die Erzeugung eines Kornkreises bewirkt oder ob andere Kräfte dafür verantwortlich sind, wenn sie unter bestimmten Bedingungen mit einem schon vorhandenen Energiefeld in Wechselwirkung geraten.

Es fällt natürlich auf, daß Kornkreise ausschließlich auf von Pflanzen bewachsenen Flächen auftreten. Kreise und Kreisgruppen in ähnlichen Anordnungen wie in Kornfeldern hat es bisher in Sand, Erde, Schnee oder Eis nicht gegeben (Sogenannte Eiskreise werden zwar gelegentlich auf zugefrorenen Wasserflächen beobachtet, scheinen aber meistens durch die jeweiligen Temperatur- und Strömungsverhältnisse bewirkt zu sein). Kornkreise tauchen in einem lebenden Medium auf; in großen Ansammlungen von Pflanzen der gleichen Art, die alle durch ihren Stoffwechsel und ihr Wachstum mit ihrer Umgebung in einer direkten Beziehung stehen. Die verschiedensten Energiefelder beeinflussen das Wachstum von Getreide; die Pflanzen reagieren fortwährend auf den Lichteinfall, die Lufttemperatur, die Luftfeuchte, die Zusammensetzung des Bodens und der Luft, den Wassergehalt des Bodens, die Schwerkraft und einiges andere mehr. Dadurch passen sie sich ständig im Rahmen ihrer Möglichkeiten den Gegebenheiten an und bleiben so lange wie möglich am Leben. Weil Leben aber immer abhängig ist von einem ausgewogenen Austausch zwischen dem Organismus und seiner Umwelt und einer bestimmten Einflußstärke der verschiedenen Faktoren zu verschiedenen Wachstumsphasen, reichen oft geringe Schwankungen im Energie- und Materiefluß aus, um komplexe Fliessgleichgewichte, wie es eine einzelne Pflanze und darüberhinaus ein ganzes Kornfeld darstellen, aus der Balance zu bringen.

In den letzten Jahren wurde beobachtet (leider noch nicht dokumentiert und ausgewertet), das leichte Veränderungen des elektromagnetischen Feldes in der Nähe eines Kornfeldes dessen Anfälligkeit für sogenannte "Windbrüche", d. h. das Umlegen der Kornhalme durch Böen und Fallwinde, beeinflussen. Wenn beispielsweise ein Sendemast neben einem Feld in Betrieb genommen wird, so entsteht mit einer gewissen Wahrscheinlichkeit in diesem Feld ein klar abgegrenztes Gebiet, das für Windbrüche anfällig ist, und gab es ein solches Gebiet in diesem Feld schon vorher, so wird seine Form durch das neue elektromagnetische Feld verändert oder verschoben. Erklären läßt sich das zum Teil mit der Leitfähigkeit des Bodens und der Pflanzen durch ihren Feuchtigkeitsgehalt und die dadurch gegebene Anziehungskraft auf ionisierte Luftmassen, aber es ist damit nicht gesagt, daß Kornkreise auch auf diese Weise entstehen. Dennoch könnte ein verwandter Effekt, der in einem ähnlichen Kraftfeld wirkt, eventuell auch komplexe Muster in umgelegten Kornflächen bewirken.

Mark Balfour erwähnt in seinem Artikel "The Fields of Life" eine besondere Form des Elektromagnetismus, die rotierende Felder erzeugt und Formen in Wachstumsprozessen beeinflußt. Diese Art des Elektromagnetismus wurde von Sergej Barsamian näher erforscht, dem es 1986 gelang, in einer makromolekularen Lösung ein schwachenergetisches, drehendes elektromagnetisches Feld nachzuweisen. Die molekularen Cluster wirkten als Dipole, welche sich in der Lösung aufgrund des drehenden Feldes zu einem flüssigkristallinen Verband anordneten, der während der Phase des Eintrocknens spiralig vom Kristallisationspunkt nach außen wuchs, und Barsamian nahm an, daß diese spezielle Art eines elektromagnetischen Feldes eine besondere Rolle bei Wachstumsprozessen in lebenden Organismen spielt. Zum einen enthalten alle Organismen eine wässrige Lösung, die als Träger des elekrischen Feldes dienen kann, zum anderen wird spiraliges Wachstum fast nur in biologischen Sytemen beobachtet.

In Bezug auf Kornkreise läßt sich vermuten, daß diese Form des Elektromagnetismus unter bestimmten Bedingungen im Boden induziert wird, insbesondere wenn auf dem Boden Millionen von gleichartigen, wasserhaltigen Pflanzen wachsen, die wie lebende Antennen wirken und dadurch nicht nur untereinander mit diesen besonderen elektromagnetischen Feldern in Wechselwirkung stehen, sondern die Ladung des Feldes auf die umgebende Luft übertragen und sie zum Wirbeln anregen. (Von fünfundzwanzig Berichten von Zeugen, welche die Entstehung eines Kornkreises beschreiben, geben zwölf Berichte ungewöhnliche Wirbelwinde als Ursache für das Umlegen des Korns an, wogegen zehn Berichte konstatieren, daß fliegende Lichter oder strukturierte Objekte für den jeweiligen Kornkreis ursächlich gewesen wären. Möglicherweise haben diese Zeugen aber die Entstehung des Kreises aus größerer Entfernung oder in der Dämmerung beobachtet und anstelle der Wirbel aus ionisierter Luft photoelektrische Effekte in diesen Wirbeln gesehen. Warum einige Zeugen auch vermeintliche Objekte beobachtet haben könnten, geht aus dem übernächsten Abschnitt hervor.) Wenn die Luftwirbel an ansonsten windstillen Tagen stark genug werden, um Kornhalme umzulegen, so bilden die umgelegten Halme die Verteilung des elektroschwachen Feldes im Boden ab. Da das Feld aber selbst ein elektromagnetischer Wirbel ist, so ist das Abbild des Feldes im Korn ein Kreis oder eine symmetrische Gruppe von Kreisen.



Abb. 1


Die meisten Kornfeldfiguren, die in den Jahren vor 1986 gefunden wurden, entsprachen in ihrer Form einem der fünf Haupttypen von Kornkreisgruppierungen (Abbildung 1). Alle diese Kornfeldfiguren entstanden in Feldern auf grundwasserleitenden Untergründen, deren temporäre unterirdische Wasserhaltigkeit die elektrische Leitfähigkeit der darüberliegenden Böden beeinflußt, insbesondere wenn das Grundwasser, wie es für diese Untergründe typisch ist, unterirdisch fließt und so selbst schwache elektromagnetische Felder in die Böden und ihren Bewuchs induziert. Zumindest assoziativ läßt sich dann herleiten, warum die fünf Haupttypen von Kornfeldfiguren denselben geometrischen Rahmen (oder Abwandlungen von diesem) als Grundlage der Proportionierung und Positionierung ihrer Kreise haben (Abbildung 2): Wassermoleküle neigen als permanente Dipole dazu, sich zu geometrischen Figuren anzuordnen, die je nach Wassertemperatur und angelegter Spannung variieren. Die insbesondere in Zellflüssigkeit von lebenden Organismen beobachteten Pentagone aus jeweils fünf Wassermolekülen (Abbildung 3: Water Pentamer, The Saykally Group, 1996), die durch Wasserstoffbrückenbindung zusammengehalten werden, besitzen dabei frei bewegliche Ladungen, die fortwährend regelmäßig mit den gebundenen Ladungen wechseln, und zwar so, daß der Fluß der Ladungen innerhalb des Pentagons ein Pentagramm beschreibt. Dieser meßbare Fluß zeigt bei bestimmten Frequenzen eine größere Resonanz innerhalb der Lösung; das pentagonale Muster "tunnelt" durch die Energiebarrieren zwischen den Molekülen und pflanzt sich innerhalb des Wassers fort. Durch die spezifischen Übertragungswege der elektrischen Ladung projiziert sich das Muster der molekularen Struktur des Wassers möglicherweise in den Makrokosmos und Pentagramme und andere monokursale Figuren, die Abbild des Ladungsflusses innerhalb der geometrischen Wassermolekülcluster sind, werden als formendes Element der Anordnung von elektromagnetischen Feldern in Agrarflächen sichtbar, sobald das elektromagnetische Feld die Entstehung eines Kornkreises auslöst.



Abb. 2


Darüberhinaus wäre die "pentagonale Geometrie" in Gruppen von Wassermolekülen und Kornkreisen auch Ausdruck des anfangs postulierten primären Musters, denn das Pentagramm trägt die Proportion des "goldenen Schnitts" in sich, der einzigen sich selbst enthaltenden und stetig teilbaren Proportion, die ebenfalls in vielen Wachstumsprozessen eine wichtige Rolle spielt. Waltraud Wagner schreibt über pentagonale Strukturen in Fließgleichgewichten folgendes: Doch füllen fünf symmetrische Schwingungsformen die Ebene und den Raum nicht aus; es bleiben immer Zwischenräume, die auch als Diabolon, das "Teuflische", bezeichnet werden. Auch die Bindung des Menschen an die Zeit wird im Kontext mit dem "Teuflischen" im Universum gesehen. Die Fünfersymmetrie könnte durchaus Ausdruck des Zeitlichen im Universum sein, denn als Schwingungsform tritt sie häufig in den labilen Umwandlungsphasen auf, und sie kann sich auch aus dem Fluß der Wachstumsvorgänge ergeben.



Abb. 3


Heute ist es schwer zu belegen, daß es natürliche Kornkreise gibt, aber die stringente Erscheinungsform der im letzten Jahrhundert beobachteten Fälle deutet darauf hin. Sie scheinen das Ergebnis eines komplexen elektromagnetisch bedingten Vorgangs zu sein, der nur selten unter bestimmten Bedingungen in großen Populationen gleichartiger Pflanzen stattfindet und von vielen Faktoren gestört werden kann. Deshalb sind natürliche Kornkreise sehr selten, sie werden nur in bestimmten Gegenden gefunden und auch dort wahrscheinlich nicht in jedem Jahrzehnt. Natürliche Kornfeldfiguren haben eine bestimmte Form, die möglicherweise der Form des verursachenden Energiefeldes entspricht (Abbildung 4). Es ist nicht bewiesen, daß Energiefelder in der oben beschriebenen Weise in der Natur wirken, aber es lassen sich Indizien finden, die darauf hindeuten, daß es diese Felder gibt und daß sie unter anderem auch die Ursache für Kornkreise sein können.



Abb. 4


Künstliche Kornkreise

Menschen machen Kornkreise aus genausovielen Gründen wie es Menschen gibt, die Kornkreise machen. Einzelne Kornkreise anzulegen ist eine lustige Beschäftigung, wenn es nicht gerade regnet, und die Ausführung einer komplexen Kornfeldfigur stellt hohe logistische und künstlerische Anforderungen an den Einzelnen und an die Gruppe. Schon die Herausforderung allein kann Grund genug sein, eine Kornfeldfigur anzulegen, darüber hinaus mag der Wunsch, mit den Kräften, welche die natürlichen Kornkreise verursachen, in Berührung zu geraten, eine Rolle spielen. Eine weitere Motivation besteht darin, die Kornfeldfigur so anzufertigen und aussehen zu lassen, daß sie auf andere Menschen wie eine von natürlichen Kräften oder hypothetischen höheren Wesen in das Korn gelegte Figur wirkt. Letztenendlich würden Menschen keine Kornkreise machen, wenn es die seltenen natürlichen Kornkreise nicht geben würde; sie und ihr geheimnisvolles Umfeld sind die Inspirationsquelle für alle Menschen, die Kornkreise machen und dies als persönliche Bereicherung ihres Lebens erfahren.

Als in den späten achtziger Jahren natürliche Kornkreise eine gewisse Popularität erlangten und im Zusammenhang mit UFO-Sichtungen zum Inbegriff für das Wirken einer unbekannten nichtmenschlichen Intelligenz wurden, fühlten sich viele Menschen von dem Phänomen angezogen und gingen in die Felder, um die Kreise persönlich in Augenschein zu nehmen. Von dort war es für einige nur ein kleiner Schritt, selbst Kreise zu machen. Auch in den siebziger und achtziger Jahren gab es menschengemachte Kornkreise, aber es waren insgesamt weniger als die Zahl der natürlichen Kreise. Spätestens 1992 waren die menschengemachten Kreise und Figuren in der Mehrzahl, aber meistens fehlten ihnen die Charakteristika der natürlichen Kornkreise wie geometrische Ausrichtung oder gleichmäßiger Fluß der Kornlage. Heute stellen die menschengemachten Kornkreise einen bemerkenswerten Beitrag zur Kunst der Gegenwart dar: Als scheinbar autorlose Kunstwerke in einem mystischen Kontext fernab der Metropolen bringen sie Menschen dazu, ihre gewohnten Transportwege und Denkweisen zu verlassen und ihre eigene Position in ihrer Welt zu überdenken. (Und falls die eigene Position gerade die horizontale inmitten eines sonnigen Weizenfeldes ist, lösen sich die Widersprüche der subjektiven Existenz allmählich im Kunstwerk auf. Kornkreise sind die einzige Form der Kunst, in der man gut schlafen kann.)


Beziehungen zwischen Menschen und Kornkreisen

In seinem Aufsatz "Autonomie und Autopoiesis" schreibt Francisco Varela über den Begriff der "Organisatorischen Geschlossenheit" folgendes: Eine organisatorisch geschlossene Einheit wird als zusammengesetzte Einheit durch ein Netzwerk von Interaktionen von Komponenten definiert, die erstens durch ihre Interaktionen rekursiv das Netzwerk der Interaktionen generieren, das sie produziert, und die zweitens das Netzwerk als Einheit in dem Raum, in dem die Komponenten existieren, dadurch realisieren, daß sie die Begrenzungen der Einheit als vom Hintergrund abgehoben konstituieren und spezifizieren.

Ein Universum, daß seine Anfangsbedingung (die Trennung von Welt und Wahrnehmung) durch einen rekursiven Prozeß in die Materialität transformiert und dadurch zwangsläufig Muster hervorbringt, welche sich als von der Welt getrennt wahrnehmen und damit die Anfangsbedingung für die eigene Existenz und die des Universums erfüllen, läßt sich durchaus als eine organisatorische Geschlossenheit vor dem Hintergrund ihrer selbst betrachten.

In der Literatur über Kornkreise finden sich viele Berichte über Menschen, die sich einen Kornkreis gewünscht haben und ihn daraufhin auch bekamen. Das meint nichts anderes, als das beispielsweise Menschen auf ein Kornfeld sahen und sich bei dessen Anblick vorstellten, daß eine Kornfeldfigur darin liegen würde. Oder Menschen meditierten alleine oder in Gruppen und visualisierten dabei eine bestimmte Figur in der Erwartung, diese in einem Kornfeld der näheren Umgebung zu finden. Kurz gesagt, Menschen stellten willentlich eine Verbindung zwischen Vorstellung und Realität her in der Annahme, daß die Vorstellung auf die Realität wirken würde. Übertragen auf das Modell der organisatorischen Geschlossenheit würde das bedeuten, das eine Einheit mittels der ihr innewohnenden Reaktionsmöglichkeiten auf ihr sie generierendes Umfeld in der Lage ist, eine größere organisatorische Geschlossenheit, bestehend aus ihr selbst und ihrem Umfeld, herzustellen und in dieser zu wirken oder Wirkung zu empfangen. Es ist ja nicht gesagt, daß der Wunsch nach einem Kornkreis diesen erzeugt hat, sondern genauso mag der Wunsch das Resultat einer wie auch immer wahrgenommenen Möglichkeit eben dieses bestimmten Kornkreises sein (Es gibt Beispiele, in denen Menschen Kornfeldfiguren vorhergesehen haben, die später von anderen Menschen gemacht wurden, ohne daß die "Vorhersehenden" und die "Ausführenden" voneinander wußten).

Walter von Lucadou entwickelte das Modell der "pragmatischen Information", in dem die Bedeutung von Information nach dem Grad der Verhaltensänderung des Systems gemessen wird, welches die Information aufnimmt. Die Verhaltensänderung ist generell dann am größten, wenn sich Information und kontextuelles Wissen ungefähr die Waage halten, da dann die Zahl der möglichen Übersetzungen am höchsten ist. Information, die sich nicht übersetzen läßt, bewirkt nichts, genausowenig wie Information, die schon vollständig bekannt ist. (Es ähnelt dem rezeptiven Vorgang beim Hören eines in einer einem selbst unbekannten Tonart geschriebenen Musikstücks: Zuerst kann man das Stück vielleicht nicht als Musik empfinden, da es einem zu fremd ist, aber mit der Zeit erkennt man seinen Aufbau und findet Gefallen daran und assoziiert auf vielfältige Weise das Stück mit dem Kontext, in dem man sich gerade befindet. Später hat man sich vielleicht an die vormals fremde Tonart gewöhnt und sich das Stück überhört, so daß man darauf nicht mehr sonderlich reagiert, wenn man es hört.)

Naturgemäß ist die Reaktion eines lebenden Systems auf bestimmte Arten von Information größer, da es im Vergleich zu unbelebten Systemen komplexer strukturiert ist und diese Komplexität durch interne Rückkopplungen einen von außen kommenden Impuls um ein Vielfaches verstärken kann. Da es aber konstant bestrebt ist, seinen komplexen lebenden Zustand abseits eines statischen Gleichgewichts zu erhalten, reagiert es vorwiegend auf Einflüsse, die seine "dissipative", d. h. konstant Energie abgebende Struktur stören. Um störenden Einflüssen auszuweichen, muß eine lebende Struktur mitunter die damit verbundene Information auf seine gesamte Komplexität übertragen, was zum einen durch die Komplexität dieses Vorgangs selbst eine vorübergehende organisatorische Geschlossenheit erzeugt (die durchaus unserer menschlichen "Innenwelt" und der "Vorstellung" von eben dieser und der "Außenwelt" entspricht), zum anderen aber die organisatorische Einheit befähigt, angemessen zu reagieren, in dem es die komplexe Umwandlung (die man abstrahiert als den größtenteils unbewußt ablaufenden Prozess des "Verständnisses" und der "Begriffsfindung" bezeichnen mag) der Information nach außen trägt und damit wiederum die umgebende organisatorische Geschlossenheit beeinflußt. So geraten Hierarchien und Vernetzungen von organisatorischen Geschlossenheiten wieder in Fluß, indem sie kurzzeitig in gemeinsamen, größeren organisatorischen Geschlossenheiten aufgehen, ohne dabei mehr lineare Information auszutauschen als sonst. Zwei oder mehr organisatorische Geschlossenheiten passen sich einander an, indem sie unter anderem "nichtlokale Korrelationen" (Ein Begriff, der aus der Quantenmechanik hinlänglich bekannt ist und eine Übereinstimmung bezeichnet, die nicht durch eine lineare räumliche oder zeitliche Wechselwirkung hergestellt wurde.) benutzen und auch dadurch zu einer einzigen organisatorischen Geschlossenheit werden, die solange besteht, wie die Umwandlung der durch die nichtlokalen Korrelationen angesteuerten Information in "Wissen" dauert. Auf Kornkreise bezogen würde das bedeuten, das sowohl der Wunsch nach einem Kornkreis als auch sein wie auch immer bewirktes Erscheinen das Ergebnis von einem Defizit an Information über die Ursache von Kornkreisen (sozusagen einer nicht zusammengebrochenen Wellenfunktion im Sinne einer nicht beendeten Messung) einerseits und andererseits einer dadurch begünstigten nichtlokalen Korrelation zwischen den zwei lebenden Systemen Mensch und Kornfeld bzw. Landschaft ist (oder auch zwischen den Menschen, die sich Kornkreise wünschen und denen, die sie machen, oder auch zwischen diesen und den Kornfeldern, in denen sie Kornfeldfiguren anlegen). Paradoxerweise bedeutet das aber auch, daß eine wie auch immer geartete Kraft, welche komplexe Kornfeldfiguren macht, erst dann Wirkung zeigt, wenn jemand sich ihre Wirkung vorstellen kann, aber wieder verschwindet, sobald Kornkreise niemanden mehr zu Mutmaßungen über ihre Bedeutung und Herkunft anregen. So scheinen nichtlokale Korrelationen zwischen lebenden Systemen energetische Symmetriebrüche aufzuheben, solange ihre abstrakte Wirkung einen erkennbaren Sinn ergibt.

Es könnte sein, daß Menschen schon vor Tausenden von Jahren einen sinnvollen Bezug zu Kornkreisen hergestellt haben, indem sie natürliche Korn- oder Graskreise mit Steinen markierten und so die ersten Steinkreise errichteten, wie es Terence Meaden erwägt. Da in und zwischen Steinkreisen und anderen neolithischen Kultstätten auch Energien fließen (angefangen bei den im quarzsandhaltigen Erdreich unter den Steinkreisen vorhandenen elektromagnetischen Ladungen, die von dem durch den Druck der schweren Steine bewirkten piezoelektrischen Effekt erzeugt werden, bis hin zu subjektiv wahrnehmbaren Energieströmen wie "Wasseradern" oder "Leylines"), wäre so ein großes, in der Landschaft liegendes energetisches Netz entstanden, das sich einerseits an den Fundorten natürlicher Kornkreise orientiert, andererseits aber die Entstehung von Kornkreisen durch die Distribution der jeweiligen Erdenergien begüstigt. So wäre die Häufung von Kornkreisen in der Nähe von neolithischen Kultstätten (insbesondere von solchen, die über grundwasserleitendem Untergrund errichtet wurden) kein Zufall, sondern das Ergebnis einer schon Jahrtausende währenden kulturellen Interaktion mit einer subtilen natürlichen Kraft, die zudem durch bestimmte psychische Aktivitäten verstärkt wird und damit ein Feedback zwischen Kornkreisen und kulturellen Vorstellungen bewirkt. Aus dieser andauernden Rückkopplung resultiert dann auch die beobachtete geometrische Verteilung von Kornkreisen in der Landschaft: Einerseits erscheinen Kornkreise an den für sie günstigen Orten innerhalb eines menschengemachten Netzwerks, andererseits machen Menschen Kornkreise an den "richtigen" Orten, nicht weil sie sich dessen bewußt sind, sondern weil sie, wie oben beschrieben, selbst Teil einer organisatorischen Geschlossenheit sind und die passenden Orte unbewußt aufspüren.

Sobald Menschen von außen in dieses "Feld" hineingeraten, sehen sie sich eventuell Einflüssen ausgesetzt, die sie nicht verarbeiten und (auch im Sinne von "pragmatischer Information") nicht verstehen können. Julian Jaynes hat dargestellt, wie im Laufe der menschlichen kulturellen Entwicklung das zunächst als scheinbar von außerhalb kommend wahrgenommene Vorstellungsvermögen durch kulturelle Leistungen immer mehr internalisiert wurde, bis die Menschen sich als individuelle, bewußt handelnde Lebewesen empfanden. Durch die oben beschriebenen Kräfte und Wirkungen kann es bei einem Menschen zu einem Rückfall in die quasi prähistorische Wahrnehmung kommen: Da er auf die seinem Organismus fremden Wirkungen nicht bewußt reagieren kann, hilft sich das lebende System "Mensch" mit der Externalisierung und Personifizierung der Wahrnehmung (das geschieht vielleicht im Rahmen einer durch elektromagnetische Felder ausgelösten komplexen Synästhesie), und plötzlich sieht sich das reduzierte Individuum wahlweise von Dämonen, Engeln oder Außerirdischen umgeben, die ihm verklausuliert begreiflich machen wollen, wie es auf die ihm fremden und eventuell schädlichen Einflüsse zu reagieren habe. Albert Budden beschreibt in seinem Buch "UFOs: Psychic Close Encounters" viele solcher Erlebnisse und führt sie generell auf den Einfluß elektromagnetischer Felder auf bestimmte Regionen des menschlichen Gehirns zurück. Da solche Kräfte auch in und um Kornkreise wirken, ist es kein Wunder, daß das Kornkreisphänomen immer wieder auf die Aktivitäten Außerirdischer oder anderer metaphysischer Wesen zurückgeführt wird oder daß Augenzeugen statt eines elektrisch geladenen Luftwirbels ein fremdes Raumfahrzeug sehen, das einen Kornkreis macht. Aber obwohl diese Wesen und ihre Fahrzeuge wahrscheinlich nur kollektive halluzinatorische Bilder sind, verstärken diese Bilder durch die dem Kornkreisphänomen eigene psychische Kopplung wiederum die im Phänomen wirkenden formenden Energien.

Zwei Beispiele für die enge Beziehung zwischen menschengemachten und natürlichen Kornkreisen sind die Kornfeldfiguren von Longstock und Blackland (Abbildung 5: Longstock, Hampshire, GB, 10. 9. 1988; Abbildung 6: Blackland, Wiltshire, GB, 1. 6. 1990. Das Datum bezieht sich auf die jeweils zuletzt erschienenen Komponenten der Figuren.). In beiden Fällen erschien zuerst die Figur mit dem Kreis oder Ring, um den in den Darstellungen das "blütenförmige" Pentagramm (Die Beziehung dieses speziellen Pentagramms zu den Angelner Kornfeldfiguren der Jahre 1996 bis 1999 wurde von Jan Schwochow näher untersucht) gezeichnet ist, und in beiden Fällen wird vermutet, daß diese Figuren von Menschen in das Korn gelegt wurden. Einige Wochen später erschien in direkter Nachbarschaft zu den ersten Kreisen jeweils eine weitere Figur, die in ihrer Form einer natürlichen Kornfeldfigur entprach und die sich im Gegensatz zu den zuerst aufgetauchten Kreisen in die bekannte pentagonale Geometrie der natürlichen Kornkreise einpaßte (Ableitung aller Größen und Distanzen von einem Pentagramm sowie Ausrichtung der gesamten Figur mittels der Geometrie nach den Traktorspuren). Darüberhinaus lagen die jeweils zweiten Figuren so zu den ersten, daß sie beide auf bestimmte Art und Weise in einem großen, aus Kreisbögen konstruiertem Pentagramm lagen, das mit seinem kleinsten Durchmesser Komponenten der ersten Figuren umschrieb.



Abb. 5


Einige Menschen waren 1990 durchaus in der Lage, große und komplexe Kornfeldfiguren anzulegen, aber eine genaue Ausrichtung nach einer bestimmten Geometrie überstieg die Möglichkeiten der damaligen Kornkreiskünstler. Selbst wenn man annimmt, daß die technischen Voraussetzungen vorhanden gewesen wären, hätte das Vermessen eines Feldes und seiner Traktorspuren weitaus mehr Zeit beansprucht als das Anfertigen der Figur, und wenn die gesamte Konstruktion eine schon vorhandene Kornfeldfigur hätte einbeziehen sollen, wäre der Planungsaufwand im Vergleich zum Aufwand der reinen Ausführung zu einer absurden Größe angewachsen. Zudem waren die geometrischen Merkmale der natürlichen Kornfeldfiguren zum damaligen Zeitpunkt noch niemandem bekannt. Die zuerst bei Longstock und Blackland gefundenen Kornkreise sind keiner bestimmten Geometrie angepaßt und es gibt in beiden Fällen menschliche Kornkreismacher, welche die Urheberschaft beanspruchen oder denen sie nachgesagt wird. Die präzise nach einer komplexen Geometrie ausgerichteten späteren Figuren will niemand gemacht haben und es entsteht der Eindruck, als wären die menschengemachten Kreise die eigentliche Ursache für die hinzugekommenen natürlichen Kornfeldfiguren. Ein natürlicher Kornkreis entsteht, wenn die oben beschriebene subtile Form von elektromagnetischer Energie im Erdboden ein bestimmtes Niveau erreicht und sich auf die Kornhalme und die umgebende Luft überträgt, genauso wäre es aber möglich, das künstliche Kornkreise mittels ihrer wirbelförmig flachen Kornlage als Kollektoren für diese Energie funktionieren. Es wurde öfter beobachtet, daß neben schon vorhandenen Kornfeldfiguren in den ersten Tagen nach deren Erscheinen kleine Kreise mit Durchmessern von einem halben bis zwei Metern gefunden wurden. Dabei spielte es anscheinend keine Rolle, ob die Kornfeldfiguren natürlichen oder menschlichen Ursprungs waren.



Abb. 6


Wenn eine Kornfeldfigur mittels ihrer in einem geometrischen Muster flachgelegten Kornhalme die spezifische Energie anzieht und speichert, welche Kornkreise verursacht, diese Energie aber mit psychischen Prozessen in Wechselwirkung steht, so könnten sich Vorstellungen und Abstraktionen wiederum auf die jeweilige Form einer Kornfeldfigur auswirken. Wenn es so wäre, würde es erklären, warum vielen Menschen die typischen Formen von Kornfeldfiguren bekannt vorkommen, sie ihnen jedoch gleichzeitig fremd und unbenennbar erscheinen. Gedanken und Wünsche von Menschen, die sich im Wirkungsbereich der Kornkreise verursachenden Energie aufhalten, könnten im Rahmen einer gemeinsamen organisatorischen Geshlossenheit das Energiefeld auf ähnliche Weise beeinflussen, wie die Energie ihre Wahrnehmung beeinträchtigt, und damit Veränderungen in der Stärke und Modulation des Feldes bewirken. Sollte das Energiefeld später stark genug sein, um einen Kornkreis zu verursachen, so wäre die spezielle Form dieser Figur das Ergebnis der Wechselwirkung zwischen menschlicher Psyche und natürlichem Energiefeld. Dann ist es auch verständlich, warum viele Menschen Kornfeldfiguren für grafische Mitteilungen einer wie auch immer angenommenen nichtmenschlichen Intelligenz halten: Diese Menschen reagieren unbewußt auf den "menschlichen" Aspekt in der Form der Kornfeldfigur, der ja quasi von vorbewußten kollektiven menschlichen Bildern in die Figur eingebracht wurde, haben aber aufgrund ihrer kulturellen und sozialen Prägung kaum eine andere Wahl, als diesen Aspekt außerhalb von sich zu verorten und damit entweder andere Menschen oder metaphysische Wesen wie Geister, Engel oder Außerirdische als Ursache der Kornfeldfigur zu vermuten. Es ist aber in der Tat so, daß durch die komplexe Beziehung zwischen Energiefeldern in lebenden Strukturen und abstrakten Vorstellungen über die Wirkungen dieser Energiefelder sich eine nach eigenen Regeln funktionierende Welt auftut, in der die Unterscheidung zwischen Ursache und Wirkung unwichtig wird und die permanente Rückkopplung zwischen subjektiven Eindrücken und tatsächlichen Gegebenheiten, die in keinem Zusammenhang mehr zu stehen scheinen, zu einer "Metasubjektivität" führt (welche durchaus einer organisatorischen Geschlossenheit entspricht), in der es keine klar definierten Subjekte und Objekte mehr gibt, aber einen als akausal empfundenen zeitlichen Ablauf der Ereignisse und etwas, das sich innerhalb des Kornkreisphänomens am besten als "natürliche Artefakte" bezeichnen ließe.


Natürliche Artefakte

Ein Beispiel für eine Interaktion zwischen Menschen und dem Kornkreisphänomen im Rahmen einer Metasubjektivität ist eine Reihe von Kornfeldfiguren aus Hampshire und Wiltshire aus den Jahren 1990 bis 1992 (Abbildung 7). Fast alle diese Figuren sind nach der Geometrie der natürlichen Kornkreise konstruiert und ausgerichtet, aber sie sehen aufgrund ihrer asymmetrischen und klar strukturierten Formen künstlicher aus als natürliche Kornfeldfiguren. Alle Figuren dieser Reihe traten bis auf zwei Ausnahmen jeweils nur einmal auf, aber sie ähneln einander in Gestalt und Detail (Eine Figur [Preshute Down, Wiltshire, GB, 17. 7. 1991] hatte einen Vorläufer in Devon, der aus den gleichen Elementen zusammengesetzt war wie eine Figur der Reihe, nur daß die Elemente anders proportioniert waren [Bulkworthy, Devon, GB, late July 1990], und eine andere Figur [Avebury Trusloe, Wiltshire, GB, 9. 6. 1991] besaß einen völlig identischen "Zwilling", der am 1. August 1990 in einem schon damals häufig von Kornkreisen heimgesuchten Feld südlich des Silbury Hill gefunden wurde. In beiden Fällen erschienen die Vorgänger ein Jahr vor der jeweiligen Figur in der Reihe und in beiden Fällen wurde es versäumt, eine Luftaufnahme oder ein genaues Aufmaß der Figur zu machen. Die einzige Erwähnung der beiden Figuren in der Kornkreisliteratur findet sich in dem Buch "Circles from the Sky" von Terence Meaden auf den Seiten 171 und 173 sowie 163 und 166). Zu den Zeitpunkten ihres Erscheinens waren mehrere Kornkreisforscher unabhängig voneinander damit beschäftigt, mit dem Phänomen, welches sie als eine zielgerichtet handelnde nichtmenschliche Intelligenz begriffen, zu kommunizieren, indem sie Kornfeldfiguren als Antworten auf schon erschienene Figuren entwarfen und in die Felder legten. In diesem Wechselspiel und in einer Atmosphäre des Glaubens an eine metaphysische Kraft entstanden diese Figuren, die wahlweise als Sternenkarten, Notationen, Atommodelle, Freimaurerzeichen oder Symbole nordamerikanischer Ureinwohner interpretiert wurden. Deswegen sind sie wohl so etwas wie der kleinste gemeinsame Nenner der abstrakten Gestalt und Bedeutungsträger für die jeweiligen von außen in das Phänomen hineingetragenen Vorstellungen (Was nicht bedeuten muß, daß sich keine schlüssige und abgleichbare Interpretation für diese Reihe finden lassen kann).



Abb. 7


Somit ist ein natürliches Artefakt ein von planvoll handelnden Lebewesen ausgedachtes Ding, welches schon in der Vorstellung seiner Existenz vom Rest der Welt klar abgegrenzt ist und eine Funktion besitzt. Existieren kann dieses Ding aber nur, weil es in seiner Struktur nicht von der umgebenden Welt getrennt ist und deswegen durch natürliche Prozesse, die kein Bewußtsein besitzen, geschaffen werden kann. Die Bedeutung des natürlichen Artefaktes geht jedoch durch die Art und Weise seiner Manifestation nicht gänzlich verloren, so daß sie in ihren eigenen abstrakten Kontext zurückfließt und eine Rückkopplung bewirkt, die das Erscheinen von natürlichen Artefakten verstärkt, bis diese Artefakte ihrem Kontext keine neuen Informationen mehr geben können und die nichtlokale Korrelation zwischen menschlicher Vorstellung und mystifizierten elektromagnetischen Feldern zusammenbricht.

Die erste Figur der abgebildeten Reihe (Abbildung 7, ganz links) wurde im Mai 1990 gefunden und es ist durchaus möglich, daß sie von Menschen gefertigt wurde. Ihre Form brachte viele mit dem Kornkreisphänomen beschäftigte Menschen dazu, in ihr eine Mitteilung der kornkreiserzeugenden Kräfte zu sehen, was dazu geführt haben kann, daß in Südengland eine große soziale organisatorische Geschlossenheit entstand, innerhalb derer dann natürliche Kornfeldfiguren in ähnlichen Formen auftauchten. Diese organisatorische Geschlossenheit zerfiel wieder, als John Martineau am 26. 7. 1992 in einem Vortrag in Glastonbury das dem Kornkreisphänomen eigene abstrakte Konzept der pentagonalen Geometrie der interessierten Öffentlichkeit vorstellte. Die letzte Figur der Reihe (Abbildung 7, obere Folge, ganz rechts) war zehn Tage vorher am Fuße des Milk Hill in Wiltshire gefunden worden; diese Figur sollte für die nächsten drei Jahre auch die letzte nach einem komplexen, nach den Traktorspuren ausgerichteten pentagonalen Gitter konstruierte Figur gewesen sein. Weil man John Martineau nach seinem Vortrag zumindest den Entwurf der komplexeren Kornfeldfiguren und damit die Urheberschaft zuschreiben konnte (für die es übrigens bis heute nicht den geringsten Anhaltspunkt gibt) und sich damit die komplexen Kornfeldfiguren zwischen 1990 und 1992 als Menschenwerk darstellen ließen, brach der durch spontane nichtlokale Korrelationen getragenen Informationsfluß ab, weil er nichts mehr zur Bildung von vermeintlichem Wissen über Kornkreise und ihre Ursachen beitragen konnte.

Erst als Sven Reuss im Juli 1995 in einem seiner Ansicht nach menschengemachten Kornkreis in einem Weizenfeld unterhalb einer Starkstromleitung am Roundway Hill in Wiltshire stand und sich eine "klassische" Kornfeldfigur wünschte, erschien am 23. 7. 1995 im selben Feld erneut eine nach den bekannten geometrischen Kriterien entworfene Kornfeldfigur. Für eine kurze Zeit gab es eine organisatorische Geschlossenheit, in der wieder ein natürliches Artefakt entstehen konnte, womit allerdings in diesem Fall nicht gesagt ist, daß es nicht von Menschen gemacht sein kann, da ja zu diesem Zeitpunkt vielen Menschen die geometrischen Merkmale von Kornfeldfiguren bekannt waren (Diese Einschränkung gilt übrigens auch für die Figuren der abgebildeten Reihe, allerdings in einem viel geringeren Ausmaß, weil damals fast niemand außer John Martineau und mir von der Geometrie der natürlichen Kornfeldfiguren wußte).

Sollten heutzutage noch natürliche Artefakte in Form von Kornfeldfiguren erscheinen, so imitieren sie wahrscheinlich die Formen der zahlreichen menschengemachten Kornfeldfiguren, da organisatorische Geschlossenheiten zwischen aktiven Kornkreiskünstlern und den speziellen elektromagnetischen Feldern heute wahrscheinlicher sind als welche zwischen Kornkreisforschern und dem Kornkreisphänomen, weil letztere die Kornkreise heute ausschließlich auf ihre vermeintlichen Ursachen hin untersuchen und damit viele mögliche Verbindungen zwischen ihnen und dem Phänomen verhindern, da sie keine subjektive Bedeutung mehr in die organisatorische Geschlossenheit hineintragen (außer derjenigen, die man am besten mit dem Satz "Ich verstehe zwar nicht, was das alles bedeuten soll, aber immerhin bin ich dabei." beschreiben kann) und damit die Übermittlung von pragmatischer Information unmöglich machen. Die Menschen jedoch, die selbst Kornfeldfiguren anlegen, sind wegen der planerischen und logistischen Anforderungen ständig gezwungen, sich über kleinste Details der von ihnen entworfenen Figuren Gedanken zu machen und ihnen somit Bedeutung beizumessen. Also geraten sie weitaus häufiger in nichtlokale Wechselwirkung mit den formenden Feldern des Kornkreisphänomens, zumal sie sich auch oft direkt in diese Felder hinein begeben, wenn sie nachts an bestimmten Orten eine Figur in das Feld legen (Die doppelte Bedeutung des Wortes Feld ist bekanntlich nicht zufällig, sie weist in beiden Fällen auf die räumliche Begrenzung einer bestimmten Wirkung hin). Da Kornkreiskünstler anscheinend ihre Figuren gerne nach Vorbildern aus der Kunst und Gestaltung des zwanzigsten Jahrhunderts entwerfen, ist es durchaus möglich, daß natürliche Artefakte erscheinen, die in ihrer Form beispielsweise an Marcel Duchamps "Rotoreliefs" von 1935 erinnern, da ähnliche Figuren auch als künstliche Kornkreise gefunden wurden (Wobei hier fairerweise erwähnt werden sollte, daß Marcel Duchamp vielleicht selbst eine organisatorische Geschlossenheit mit dem Kornkreisphänomen eingegangen wäre, falls er sich so etwas wie ein Kornkreisphänomen vorgestellt hätte). Wie auch immer sie aber aussehen mögen, sie sind wahrscheinlich in ihrer Gestalt von künstlichen Kornfeldfiguren kaum noch zu unterscheiden.


Ich und die Kornkreise

Im Jahr 1989 waren Kornkreise das einzige öffentliche Ereignis, das mir bemerkenswert erschien. Ich erfuhr von ihrem rätselhaften Erscheinen aus der Zeitung und mir gefielen die seltsamen Muster, die sie in landwirtschaftlichen Nutzflächen abbildeten. Die Ursache für ihr plötzliches Auftauchen und ihre möglichen Bedeutungen interessierten mich weniger als ihre Formen an sich, welche mir wie die Ergebnisse einer mir völlig unbekannten Methode der Abstraktion anmuteten. Das war der Grund, warum ich maßstabsgetreue Zeichnungen von ihnen anfertigte; ich hoffte, daß es mir gelingen würde, den Weg der Abstraktion rückwärts zu mir bekannten Dingen oder Vorgängen hin zu verfolgen.

Es gelang mir nicht und am Ende besaß ich eine Sammlung von mehreren hundert fremdartiger geometrischer Schattenrisse, war aber kaum schlauer als am Anfang. Zumindest war mir während meiner Arbeit klar geworden, daß es große stilistische und geometrische Unterschiede zwischen den einzelnen Kornfeldfiguren gab, anhand derer es einfach war, sie nach Gruppen zu ordnen. So versuchte ich, alle Figuren nach sowohl objektiven Kriterien wie geometrische Konstruktion und Ausrichtung als auch subjektiven Gesichtspunkten wie Anmutung und Stil zu beurteilen, um so vielleicht doch noch einer bestimmten Absicht hinter den Figuren auf die Spur zu kommen. Es war auffallend, daß die Figuren des Jahres 1990 (in diesem Jahr wurden die ersten komplexeren Kornfeldfiguren gefunden) sich zu drei Vierteln der Gesamtzahl in einer Gruppe wiederfanden, in der fast alle Figuren mittels der oben erwähnten pentagonalen Geometrie entworfen waren oder zumindest die Gestalt dieser Figuren hatten. Das andere Viertel besaß weder diese geometrischen Merkmale noch die grafischen Elemente der Figuren der ersten Gruppe, welche sich dem Anschein nach aus den Kornkreisen der Jahrzehnte vor 1990 entwickelt hatten. Im folgenden Jahr war diese Gruppe ihrer absoluten Zahl nach größer geworden und ließ sich nach stilistischen Merkmalen in zwei kleinere Gruppen gliedern, aber die Gruppe der geometriefreien und stillosen Kornfeldfiguren, die sich auch wiederum in zwei Untergruppen aufteilen ließ, war noch stärker angewachsen, so daß das Verhältnis zwischen den beiden Gruppen fast genau eins zu eins war. 1992 war die erste Gruppe wieder einheitlich geworden und auf eine relative Größe von annähernd zehn Prozent geschrumpft, die zweite Gruppe also auf fast neunzig Prozent gestiegen und sie ließ sich wieder in zwei kleinere Gruppen teilen, wobei die eine Gruppe keine Merkmale mit der einen Untergruppe vom Vorjahr gemein hatte. Das Verhältnis zwischen den beiden Hauptgruppen blieb die folgenden Jahre bis einschließlich 1995 konstant bei ungefähr eins zu neun, wobei die Kornfeldfiguren der zweiten, weitaus größeren Gruppe jetzt auch rudimentäre geometrische Aspekte aufwiesen, die aber an die Komplexität der auf monokursalen Figuren gründenden Konstruktionsweise der Figuren der ersten Gruppe nicht heranreichte. Von 1992 bis 1995 ließ sich die zweite Gruppe immer in mindestens zwei bis vier Untergruppen gliedern, die sich teilweise auseinander entwickelten oder im jeweils nächsten Jahr wieder verschwanden. Die Figuren der ersten Gruppe entwickelten sich nicht weiter, behielten aber ihre Merkmale und waren so zumindest für mich klar von den vielen anderen Figuren zu unterscheiden.

Nach 1995 war ich von dem formensprachlichen Durcheinander gelangweilt und ich gab es auf, Kornfeldfiguren zu zeichnen und anhand mir selbst mittlerweile fragwürdig vorkommender Aspekte zu klassifizieren. Ich hatte bei meiner Arbeit den Eindruck gewonnen, daß es 1990 zumindest einen "Erfinder" von komplexen Kornfeldfiguren gegeben haben mußte, der anscheinend die Prinzipien der früheren Kornkreise verstanden hatte und dessen Figuren sich sogar teilweise untereinander sinnvoll anordnen ließen (siehe Abbildung 7), und in den Jahren darauf mindestens fünf "Schulen" von Nachahmern, von denen es keiner einzigen gelungen war, die verborgene Komplexität der ersten Figuren nachzubilden und die stattdessen ab 1993 in einen formensprachlichen Manierismus verfielen. Es machte mir kein besonderes Vergnügen mehr, diese Figuren am Reißbrett nachzuzeichnen, also ließ ich es bleiben und gab es vorläufig auf, eine mir verständliche Bedeutung in der Gestalt der Kornfeldfiguren zu suchen. (John Martineau, der 1992 als erster die monokursale Geometrie der Kornkreise beschrieben hatte und damit vielleicht unwillentlich deren vorläufiges Verschwinden herbeiführte, war es schon 1993 so ergangen, Stanley Morcom und John Langrish hatten aus anderen Gründen schon 1991 bzw. 1992 aufgegeben, dafür nahm sich 1993 Peter S¿rensen der zeichnerischen Sache an. Er konnte die obskuren Formen auch nicht erhellen, aber er brachte eine gute Portion Humor mit in das seltsame Spiel, was dem allgemeinen Umfeld der Kornreise mal ganz gut tat.)

Es dürfte nicht einfach sein, die in diesem Artikel eklektizistisch beschriebene Annahme, die besagt, daß eine bestimmte Energieform für die Entstehung sowohl einfacher Kornkreise als auch komplexer Kornfeldfiguren verantwortlich ist und daß das gesamte Kornkreisphänomen den physikalischen Ausdruck einer psychologischen Spannung darstellt, experimentell zu belegen. Erschwerend kommt hinzu, daß die postulierte Energieform bei näherer Betrachtung in drei Bestandteile zerfällt: Die dynamische Grundlage bilden natürliche elektromagnetische Felder, die durch den komplex ablaufenden Ladungsaustausch in und zwischen lebenden Systemen wie Pflanzen und Menschen moduliert werden und die schließlich durch einen dabei auftretenden quantenmechanischen Effekt ein scheinbar außerhalb menschlicher Wahrnehmung liegendes Subjekt abbilden. Der Zusammenhang zwischen elektromagnetischen Feldern im Boden, die durch fließendes Grundwasser erzeugt werden, und "bio-elektrischen" Feldern in Gruppen gleichartiger Pflanzen wäre vielleicht noch mit heute üblichen Meßinstrumenten und großem logistischem Aufwand aufzuzeigen, insbesondere wenn man dabei die oben angeführten besonderen Eigenschaften von geometrischen Wassermolekülclustern bezüglich des Ladungsaustausches berücksichtigt. Erschwerend wäre die Tatsache, daß es sich bei dem Entstehen von natürlichen Kornkreisen um ein sehr seltenes und deswegen schwierig zu beobachtendes Phänomen handelt, das zudem eventuell durch künstliche elektromagnetische Felder gestört oder sogar verhindert wird. Aber falls in einigen Jahren verfeinerte Meßinstrumente zur Verfügung stehen sollten, könnte es möglich sein, hier Kausalketten zu erkennen und detailliertere und falszifizierbare Theorien zu formulieren. Am Ende sind wir vielleicht in der Lage, natürliche Kornkreise als eine überaus seltene Form des Windbruchs zu beschreiben, quasi als eine Art "Kugelblitz" der Landwirtschaft.

Prinzipiell unmöglich ist es jedoch, den systemtheoretischen Ansatz zur Erklärung der "natürlichen Artefakte" experimentell zu beweisen, da die spezielle organisatorische Geschlossenheit (die oben erwähnte "Metasubjektivität") nicht mehr existiert. Um die Wirkung einer solchen organisatorischen Geschlossenheit auf das Phänomen der natürlichen Kornkreise zu untersuchen, müßte man einen ganzen Landstrich mit Dörfern und Städten vom Rest der Welt abtrennen und ihn mit einem repräsentativen Querschnitt einer Bevölkerung einer für Kornfeldfiguren bekannten Gegend besiedeln, so daß die Mischung aus Bauern, Pendlern und Touristen, die wiederum als Beteiligte des Phänomens wie Forscher, Kornkreismacher oder Hellseher in Erscheinung treten würden oder auch nur als Beobachter, die gleiche Metasubjektivität erzeugen könnten, wie es sie 1991 in Wiltshire gegeben haben mag. Die Grundbedingung wäre allerdings, daß keiner der Beteiligten von der Geschichte des Kornkreisphänomens in Südengland und seinen menschlichen Aspekten weiß, und diese Bedingung lässt sich per se nicht mehr erfüllen, ganz abgesehen davon, daß man einen so großen Teil der Welt wie Wiltshire nicht experimentell isolieren kann. Natürlich ist es denkbar, daß sich irgendwo auf der Welt wieder eine ähnliche organisatorische Geschlossenheit bildet, die dann ein anderes Phänomen zum Kern hat und die solange existiert, bis das bestimmte Phänomen scheinbar ausreichend erklärt ist und die organisatorische Geschlossenheit wieder in ihre individuellen Bestandteile zerfällt. Dieser Prozeß ist unumkehrbar und die Geschichte der psychokinetischen Phänomene berichtet von vielen dieser Abläufe wie beispielsweise der Mode der "Geisterphotographie", die im späten neunzehnten Jahrhundert mit der allgemeinen Verbreitung der Fotografie entstand und wieder verschwand, als Fotos von Geistern wegen der fortschreitenden technischen Entwicklung relativ einfach zu "fälschen" waren, oder der Blütezeit des Spiritismus vor rund 150 Jahren in den USA. Wann immer versucht wurde, eine Theorie über ein solches Phänomen zu falsifizieren, zerstörte man damit das sogenannte "psychische Extra", welches das Phänomen ausgelöst hatte.

Vielleicht war ich selbst solange Teil der organisatorischen Geschlossenheit, welche die komplexen Kornfeldfiguren bewirkte, wie ich auf die passenden Kornfeldfiguren für meine grafischen Anordnungen wartete, welche mir deswegen so wichtig vorkamen, weil ich an dem Abend, an dem ich meine damaligen Zeichnungen zum erstenmal nach visuellen Gesichtspunkten ordnete, ein mir paranormal anmutendes Erlebnis hatte. Eigentlich konnte ich dieses Erlebnis nur nicht genau erklären und an einem anderen Tag wäre es mir nicht weiter aufgefallen, aber da es zeitlich mit meiner Entdeckung einer Reihe aus mir ebenfalls unerklärlich anmutenden Kornfeldfiguren zusammenfiel, ergab sich für mich das ausschlaggebende psychische Extra aus dem unbegründeten Verdacht, daß zwei für sich genommen bedeutungslose Ereignisse doch eine gemeinsame Bedeutung haben könnten, wenn sie gleichzeitig geschehen. Als ich vier Jahre später meine Reihe vollständig wähnte, trennte ich mich dadurch wieder von der Metasubjektivität und verlor damit den direkten Bezug zum Kornkreisphänomen, war aber dafür in der Lage, es von außen zu betrachten. Anderen Kornkreisforschern wird es ähnlich ergangen sein wie mir, wobei sie an den "Tunneln" in und aus dem geschlossenen System anders reagiert haben werden als ich. Wie ein Mensch auf seine eigenen Erlebnisse reagiert und was für Schlüsse er aus ihnen zieht, ist letztenendlich nur von seiner Sozialisation und seinem Werdegang abhängig und nicht von mystischen Wechselwirkungen zwischen ihm und dem Unbekannten. Jeder Mensch lebt sein eigenes Leben und das eigene Leben macht einen zu dem, der man ist; das Unbekannte darin entsteht zunächst bloß deswegen, weil man es nicht schaffen kann, innerhalb seines Lebens alles kennenzulernen, denn die Welt ist dafür zu groß. Aber in diesen unbeleuchteten Lücken des eigenen Lebens wachsen die seltsamsten Zusammenhänge und manch einer fürchtet sich vor ihnen, andere fühlen sich von ihnen angezogen und kehren nicht so schnell zurück. So gesehen ist das Kornkreisphänomen auch das Ergebnis einer romantischen Sehnsucht nach dem Fremden in einem Selbst. Falls man die Gefahren der Verklärung übersteht, kann man am Ende eine neue Einsicht gewinnen.


(Die Welt der Drachen 2)

Die Geschwindigkeit, mit welcher sich Licht von einem Ort zum anderen bewegt, ist die höchste des uns bekannten Universums. Während wir darin beispielsweise eine Kerze anzünden und ihr Licht in einem denkbar kurzen Moment unser Auge erreicht, können wir uns fragen, was zuerst da war: Die Kerze, ihr Licht, unsere Vorstellung von beiden, oder wir selbst. Das Licht der Kerze erfährt auf seinem Weg zu unserem Auge oder zu einem weit entfernten Stern keine Zeit, es durchmißt den Raum, ohne zu altern. Alles, was sich langsamer bewegt als Licht, ist Erfahrungen und Veränderungen ausgesetzt, jedoch findet nichts davon gleichzeitig statt. Eine Gleichsetzung in der Zeit ist eine Abstraktion materieller Vorgänge und somit ein Gedanke. Das Denken erschafft lineare Zeit, indem es die Ereignisse anordnet und in Beziehung zu sich selbst setzt. Erst dadurch ensteht eine Welt, in der irgendwo eine leuchtende Kerze steht. Wenn niemand diese Kerze sieht, so kann immer noch jemand von ihr träumen.

Die spezielle Relativitätstheorie sagt unter anderem aus, das sich nichts schneller bewegt als das Licht und das Zeit eine abhängige Größe ist, die sich mit der relativen Geschwindigkeit eines Körpers verändert. Je schneller er sich fortbewegt, desto langsamer verstreicht für ihn aus der Sicht des Beobachters die Zeit. Bei Erreichen der Lichtgeschwindigkeit (welche letztenendlich nur vom Licht selbst erreicht wird) bleibt die Zeit für ihn scheinbar stehen. Die sogenannte "Kopenhagener Deutung" der Quantenmechanik besagt, daß Wechselwirkungen nicht unabhängig von einem Beobachter ablaufen und daß sich über ein System wechselwirkender Teilchen, welches nicht beobachtet wird, keine Aussagen treffen lassen. Ohne diese beiden fundamentalen Theorien hier im Detail zu erläutern, läßt sich zumindest eines sagen: Sie sind sich trotz ihrer Stimmigkeit und Anwendbarkeit nicht miteinander vereinbar, denn sie werden auf verschiedene Bereiche des physikalischen Universums angewandt. Die Quantenmechanik erlaubt statistische Aussagen über das Verhalten subatomarer Partikel, während mittels der Relativitätstheorie Berechnungen über das Verhalten von Körpern in kosmischen Relationen angestellt werden können.

John Cramer entwickelte 1986 die "Transaktionsinterpretation" der Quantenmechanik, die auf der durch die spezielle Relativitätstheorie getroffenen Feststellung beruht, daß für ein lichtschnelles Partikel, ein Photon, der Raum keine Ausdehnung besitzt und die Zeit stillsteht. Aus der "Sicht" eines Photons ist das Universum in ihm selbst in einem aus allen in der linearen Zeit seiner Existenz möglichen Ereignisse überlagerten Zustand "eingefroren", was aber bedeutet, daß bei Wechselwirkungen zwischen Photonen und anderen Partikeln die Einflüsse aus der "ewigen Gegenwart" des Lichts in die subjektive Gegenwart der Ereignisse in der linearen Zeit wirken. Aus unserer Sicht hat es dann den Anschein, als ob ein subatomares Teilchen durch die Zeit hindurch mit allen anderen Teichen in Vergangenheit und Zukunft, denen es begegnete oder noch begegnen wird, in ständiger Verbindung steht und so genau "weiß", wo es sich wann und in welchem Zustand in unserem physikalischem Universum befinden muß.

Metaphorisch betrachtet kann man sich das Universum in eine atemporale Umhüllung aus Licht eingebettet vorstellen, in welcher die zeitlichen Abläufe der Materie eingespannt sind. Materie und Energie gleichen sich ständig durch die Zeit hindurch mittels der "universalen nichtlokalen Korrelation" der Photonen über den Zustand des Universums ab. Auf die Quantenmechanik bezogen bedeutet das, daß ein Beobachter nicht direkt auf ein System wechselwirkender Teilchen Einfluß nimmt, sondern nur über den "atemporalen Umweg" der gesamten Wechselwirkungen der Teilchen des Systems während der Dauer des Experiments. Es würden sich also auch Aussagen über unbeobachtete Systeme treffen lassen, sofern einem die statistische Gesamtheit der möglichen Wechselwirkungen des Systems bekannt ist. Diese Deutung der Quantenmechanik geht damit über die Kopenhagener Deutung hinaus, sie führt aber ein neues philosophisches Problem ein: Zwar sind die Ereignisse in der Welt doch relativ beobachterunabhängig, aber es scheint unsinnig, Aussagen über einen Teil der Welt vom vierdimensionalen Gesamtzustand der Welt abzuleiten, weil man es gewohnt ist und auch will, daß es genau anders herum geht. Ob sich die Transaktionsinterpretation der Quantenmechanik letztenendlich mit der postulierten Willensfreiheit menschlicher Individuen vereinbaren läßt, sei dahingestellt, jedenfalls können wir die Katze wieder aus der Kiste befreien.

Würde man seinen freien Willen jedoch auf eine praktische Anwendung der Transaktionsinterpretation richten, käme einem vielleicht eine kürzlich beschriebene Methode zur "wechselwirkungsfreien Quantenmessung" zur Hilfe. Durch eine trickreiche Abwandlung des Versuchsaufbaus des sogenannten Doppelspalt-Experiments, welches sonst zur Darstellung des Welle-Teilchen-Dualismus von Photonen und anderen Partikeln benutzt wird, gelang es einer Forschergruppe um Anton Zeilinger unter Ausnutzung des "Quanten-Zenon-Effekts" (Dieser beschreibt den Einfluß einer Messung auf ein Quantensystem; das dazugehörige Prinzip wird als Projektionspostulat bezeichnet) und mittels eines Interferometers, Partikel aufzuspüren, ohne sie auch nur mit einem einzigen Photon in Wechselwirkung geraten zu lassen. Die Teilchen wurden quasi quantenmechanisch "umrandet", so daß die Wellenfunktion der bestimmten Partikel nicht zusammenbrach, aber trotzdem die Information über ihren Zustand dem "nichtbeobachtenden" Beobachter zugänglich wurde. Auch diese Methode (welche ich hier nicht näher erklären kann, der geneigte Leser sei auf den Artikel im Spektrum der Wissenschaft verwiesen) ergibt natürlich nur statistische Resultate, aber den Forschern gelang es, durch geschickte Anordnung von Polarisationsfiltern im Strahlengang die Wahrscheinlichkeit einer Wechselwirkung mit dem zu beobachtenden Teilchen auf zehn Prozent zu senken. Theoretisch könnte man die Möglichkeit einer Wechselwirkung gegen Null gehen lassen, so daß man schließlich auf diese Art und Weise "im Dunkeln sehen" würde.

Da aber dadurch die Wellenfunktion der durch die wechselwirkungsfreien Messung beobachteten Teilchen nicht zum Zusammenbruch gebracht wird, bleiben die überlagerten, atemporalen Zustände eines Quantensystems erhalten und es ließen sich Rückschlüsse auf seine vierdimensionale Verschränkung mit "seinem" restlichen Universum ziehen. Bei ausreichender Verfeinerung der Instrumente könnte es einem gelingen, Information direkt aus den bereits oben erwähnten nichtlokalen Korrelationen zu gewinnen, beispielsweise wenn es einem gelänge, eine "nichtlokale Geometrie" innerhalb eines molekularen Kristallgitters zu finden oder indem man die oben beschriebene elektromagnetische Speicherfähigkeit des Wassers ausnutzt. Wenn Wasser in der Lage ist, mittels stabiler geometrischer Molekülcluster, in welchen ein gleichermaßen linearer und nichtlinearer Ladungsaustausch stattfindet, Information zu speichern und auf eine gewisse Weise sogar weiterzugeben, dann ließe sich Wasser nicht nur als eine Art holographisches Speichermedium gebrauchen, sondern auch als eine Schnittstelle zwischen dem linearen, materiellem Bereich und dem atemporalen, durch Licht getragenen Aspekt des Universums benutzen. Insbesondere durch die regelmäßige und kategorisierbare Form der Wassermolekülcluster, die unter anderem alle platonischen Körper in kleinstmöglicher Größe abbilden, stünde hier so etwas wie ein "alchimistischer Zeichensatz" zur Verfügung, mit dessen Hilfe man zwar auch nicht von Mensch zu Mensch durch die Zeit telefonieren kann (weil das den quantenmechanischen Gesetzmäßigkeiten der nichtlokalen Korrelationen widerspricht), aber zumindest könnte man komplexere Informationen aus der atemporalen organisatorischen Geschlossenheit des Universums gewinnen.

Denn würde man eine Maschine konstruieren, welche nach den oben angeführten Maßgaben funktioniert, so erhielte man so etwas wie ein "Zeitfenster", das einem dank des quantenmechanischen Tunneleffekts Einblicke in mögliche Zustände der Materie erlauben würde und vielleicht sogar eine Einflußnahme auf diese potentiellen Zustände. Natürlich könnte man die Ergebnisse dieser gegenseitigen Einflüsse niemals verifizieren, weil sich das Fenster dadurch sofort schließen würde, aber sie wären in ihrer traumzeitartigen Unbestimmtheit eine ungeheure Inspiration für unsere Gegenwart. Eine solche "letzte Maschine" würde uns in einer Analogie zu einer Novelle von Edwin Abbott an die Schwelle von "Spaceland" zu "Timeland" stellen; würden wir diese Schwelle irgendwann überschreiten, befänden wir uns in einer seltsam akausal anmutenden Welt, in der unsere heutigen Grenzen und Unterscheidungen zwischen Subjekten und Objekten hinfällig werden könnten.



Abb. 8: Nichtlokaler Notausgang im Tempel von Karnak, Oberes Ägypten, 18. Dynastie: Hinweis oder Benutzeroberfläche?


Vanishing Point

Warum halluziniere ich hier über die möglichen kulturellen Auswirkungen eines exotischen quantenmechanischen Effekts und was hat das alles mit Kornfeldfiguren zu tun? Nicht viel, jedenfalls nicht direkt. Betrachtet man aber die Art und Weise, wie Menschen Kornkreise wahrnehmen und vergleicht diese Wahrnehmung mit den Gedanken, welche sich Menschen über Kornkreise machen, kommen wir auf einen gemeinsamen Nenner. Kornkreise scheinen keine Ursache zu haben und Kornfeldfiguren keinen Grund und deswegen kreist unser Denken unentwegt um die leere Stelle in unserer Vorstellung, wo wir die stimmigen Ursachen und Gründe vermuten. Die Herkunft und Nützlichkeit unseres Denkens mag uns genauso unbegründet erscheinen wie das Kornkreisphänomen und das mag man als eine Gemeinsamkeit zwischen Kornkreisen und ihrer bewußten Wahrnehmung gelten lassen, aber eine grundlegenderer Zusammenhang besteht in der Tatsache, daß wir unser Denken zu nichts anderem gebrauchen können als zum abstrakten Ergründen unserer Umgebungen. Nennen wir unsere Umgebung "Welt" und empfinden sie als das Objekt, welches uns als Subjekt konstituiert, so können wir auch sagen, daß Denken die abstrakte Wahrnehmung unserer sinnlichen Wahrnehmung ist, mit dem Sinn und Zweck, diese zu ergänzen.

Das liest sich hier abstrakter, als es gemeint ist; es geht mir eigentlich nur um die genaue Beschreibung des Hintergrundes bestimmter Kategorien von Fragen des menschlichen Daseins wie zum Beispiel: "Was geschieht mit mir nach meinem Tod?" oder "Wer ist am Telefon?". Solche Fragen lassen sich nicht in ihrer Gegenwart beantworten, denn die Antworten liegen in einer Zukunft, welche von der Gegenwart aus gesehen nur eine subjektive Vorstellung ist. Um die Antworten nicht zu erraten, sondern zu erfahren, muß man die Zeit abwarten und beispielsweise sterben oder den Telefonhörer abheben. Nun hat der technische Fortschritt es mittlerweile möglich gemacht, einen Anrufer zu identifizieren, bevor man den Anruf entgegen nimmt, und es ist nicht völlig auszuschließen, daß einem technische Errungenschaften eines Tages zeigen können, was einen nach seinem Tod erwartet. In beiden Fällen läßt sich dann die Zukunft vorwegnehmen und in die Gegenwart verwandeln, in der man dann entsprechend reagieren kann (zum Beispiel nicht an das Telefon gehen, sondern lieber sterben).

Unser Denken ist immer direkt oder indirekt auf die Erschließung unserer Vorstellung von der Zukunft gerichtet. Das heißt nicht, daß unsere Vergangenheit nicht Gegenstand unseres Denkens sein kann, aber auch hier sollen Wissenslücken geschlossen werden, um so bestimmte mögliche zukünftige Vergangenheiten zu vermeiden oder herbeizuführen. Ein Hellseher wird uns immer interessanter vorkommen als ein Bibliothekar, aber letzterem werden wir eher Glauben schenken, wenn es um unsere persönlichen Entscheidungen geht. Kurz gesagt, unser Denken ist so eng an unsere Idee von Zeit gekoppelt, daß sich annehmen ließe, daß unsere Vorstellung von Zeit erst durch das Denken an sich entsteht.





Was geschieht hinter unseren Gedanken, wenn sie das Denken durchqueren? Zunächst läßt sich feststellen, daß alle unsere Gedanken, die nichts anderes sind als erinnerte und somit verinnerlichte Wahrnehmungen, im Denken miteinander in Beziehung gesetzt werden; sie werden zu einer Reihenfolge angeordnet, in der sie nicht unbedingt gleichwertig, aber gleichzeitig stehen. Diese Gleichzeitigkeit steht in einem gewissen Widerspruch zur Welt, in welcher Dinge als zeitlich und deswegen auch räumlich getrennt wahrgenommen werden. Schon diese Diskrepanz trennt das Denken von seiner Umgebung und schafft so das erste Objekt des Denkens, nämlich die "Welt", gegenüber der sich jeder Einzelne als wahrnehmendes Subjekt empfindet. Als Subjekt sieht jeder von uns seine Welt als die "Geschichte", die er in ihr erlebt. So schafft sich das Denken die nahezu wirkungslose Vorstellung einer linearen, kausal ablaufenden Folge von Ereignissen, die es selbst Zeit nennt. Der Boden jedoch, auf dem die Gedanken kreuz und quer laufen, muß dieser Vorstellung von Zeit diametral entgegenstehen, denn sonst könnten Gedanken nicht zu jeder Zeit und gleichzeitig von beliebigen Subjekten gedacht werden.

Vom Denken selbst aus gesehen ist das Denken die Wahrnehmung der Wahrnehmung, egal ob bei dieser Verdoppelung Gedanken in Form von visuellen Bildern oder sprachlichen und mathematischen Zusammensetzungen entstehen (genau genommen sind die letzteren auch "Gebilde", die von einer "inneren Stimme" dargeboten werden können). An dem Punkt, wo die Verdoppelung geschieht, wird diese auch vorbewußt wahrgenommen, aber nicht als frei bewegliche Quelle des Gedankens, sondern als Grenzlinie, hinter der auf der einen Seite die Welt entsteht, wogegen sich auf der anderen Seite der Gedanke zusammen mit dem Gefühl der Trennung von der eben entstandenen Welt zum Bewußtsein und seiner menschlichen Variante, dem Ego, verbindet. Die Grenze wird bei dieser Aufspaltung meist mit den empfindsamen Konturen des eigenen Körpers gleichgesetzt. Dieser Vorgang ist größtenteils vorbewußt erlernt und es mag Menschen geben, die sich in ihrem Denken nicht in Welt und Bewußtsein aufteilen, weil sie in der Lage sind, die Quelle des Gedankens als Punkt zu behalten. Natürlich haben auch diese Menschen ein Bewußtsein, aber dieses Bewußtsein kann auch ohne gedanklichen Inhalt existieren, es zerfällt nicht in Subjekt und Objekt, sondern es ist gleichzeitig beides. Auch dieser Vorgang ist erlernbar, aber beide Denkweisen wurzeln wie alle anderen eventuell möglichen Arten, seine Wahrnehmung zu reflektieren, in den biologischen Gegebenheiten des Menschen.

Eine vielsagende Ansicht gedanklicher Prozesse von "außen" lieferte 1965 Hans Helmut Kornhuber, als er bei neurologischen Untersuchungen des lebenden menschlichen Gehirns feststellte, daß jeder bewußten Entscheidung im Gehirn ein sogenanntes Bereitschaftpotential vorausgeht. Die Zeitdifferenz zwischen dem Entstehen des Potentials und dem Gedanken, eine bestimmte Handlung auszuführen, beträgt ungefähr eine Sekunde. Das Bewußtsein trifft die Entscheidung anscheinend nicht autonom in seinem subjektiven Innenraum, sondern es übernimmt eine schon vorbewußt gefundene Bereitschaft zur Handlung. Um sich aber als Entscheidungsträger in seiner eigenen Gegenwart zu konstituieren, verlegen die am Bewußtsein beteiligten Gehirnpartien den Zeitpunkt der Entscheidung wieder um eine Sekunde zurück und stellen so eine subjektive Gleichzeitigkeit zwischen Potential und Entscheidung her. Bei den meisten Menschen sind die betreffenden Areale im Gehirn auch räumlich getrennt, wobei die rechte Hirnhälfte vorwiegend als Impulsgeber für die in der linken Hälfte getroffenen Entscheidungen dient. Allerdings scheint es für diese spezielle räumliche Trennung sowohl kulturelle als auch geschlechtsspezifische Gründe zu geben, auf die ich hier nicht näher eingehen kann. Dennoch läßt sich neurologisch nachweisen, daß unsere Gedanken nicht ein Produkt unseres Bewußtseins sind, sondern daß sie durch einen "blinden Fleck" in selbiges von "außen" hereinkommen, und das zu einem Zeitpunkt, an dem sich die Subjekt/Objekt-Trennung noch nicht etabliert hat. Sie entsteht erst in dem Augenblick, wenn die bewußte Entscheidung mit dem vorbewußten Potential zeitlich gleichgesetzt wird.

So gesehen arbeiten unsere Gehirne wie kleine Zeitmaschinen, die ständig eine Sekunde in die Vergangenheit reisen. Und sollte es so sein, daß die Differenz von einer Sekunde vorwiegend zwischen den relativ unabhängig voneinander operierenden Gehirnhälften besteht, so ist es naheliegend, daß in einem so komplexen Gesamtsystem, wie es unser Gehirn und unsere anderen körpereigenen Systeme darstellen, auch die oben erwähnten nichtlokalen Korrelationen, die schon ihrer Natur nach atemporal sind, eine Rolle spielen könnten. (Robert Jahn schreibt dazu: Das Bewußtsein, das sowohl Teilchen als auch Welle eingeführt hat und es für notwendig hielt, beide Muster als komplementär zu verstehen, könnte bei der Darstellung seiner selbst eine ähnliche Komplementarität für notwendig und nützlich erachten.) Wenn es so wäre, könnten Phänomene wie Telepathie, Präkognition und Hellsichtigkeit Nebeneffekte der vorbewußten "Zeitverschiebung" sein, sofern sie sich ereignen, solange das Bewußtsein noch nicht durch seinen gedanklichen Inhalt eingegrenzt ist. Man müßte dann allerdings auch akzeptieren, daß diese Phänomene teilweise eine bestimmte Art der Täuschung darstellen, deren durchaus realer Wirkung wir uns aber nicht entziehen können.

Ist ein Reiz so stark, daß er uns direkt anspricht, ohne den Umweg über Bereitschaftspotential und bewußter Wahrnehmung zu nehmen, erschrecken wir. Der Begriff der "Schrecksekunde" beschreibt ziemlich genau die fehlende zeitliche Gleichsetzung, ohne die unser Bewußtsein nichts entscheiden kann. Müssen wir dennoch aus einem Erschrecken heraus handeln, sind wir oft hinterher erstaunt, wie "geistesgegenwärtig" wir vorgegangen sind. Uns ist diese Art des Handelns oft fremd, eben weil sie aus einem Zustand resultiert, der nur vor oder auch nach einem vollständig abgeschlossenen Denkvorgang existiert. Denn gelingt es uns, etwas wirklich zu Ende zu denken, hebt sich die Trennung zwischen Subjekt und Objekt, zwischen Welt und Wahrnehmung wieder auf. (Hinderlich ist allerdings, das der Endpunkt des Denkens kulturell besetzt ist; er ist genau dort, wo viele Religionen ihren jeweiligen Gott hinstellen. Dagegen spricht an sich nichts, falls man Gott als die personifizierte Abstraktion des Daseins versteht oder als Fluchtpunkt des eigenen Denkens und Handelns, aber wird diese Stelle zu einem blinden Fleck umfunktioniert, wie ihn schon der Anfang des eigenen Denkens darstellt, bleibt man gefangen in einem "Ich", daß sich beständig in einem durch einen fernen Gott gelenkten "Kosmos" allein gelassen fühlt und nur durch einen direkten Kontakt mit diesem kosmischen Gott befreit werden kann.)

Unser Bewußtsein hat allem Anschein nach keine Möglichkeit, von sich aus direkt mit den Inhalten seiner Wahrnehmung in Wechselwirkung zu treten, denn es muß erst von eben diesen Inhalten "angeschaltet" werden, um sie anschließend zu entdecken. So geraten wir immer dann in Erklärungsnot, wenn die Objekte unseres Denkens nicht ganz hinter dem blinden Fleck des Bewußtseins, aus welchem seine lineare Zeit entspringt, hervortritt. Das gilt natürlich besonders für Dinge und Vorgänge, die sich nicht in einen linearen und logischen Ablauf einordnen lassen. Natürliche Kornkreise und quasi-artifizielle Kornfeldfiguren gehören dazu, denn die erzeugende bio-elektrische Energie der ersteren ist allem Anschein nach in der Lage, neurologische Prozesse zu manipulieren, wogegen das nichtlokale Feld der letzteren per se nicht vom linear arbeitenden Bewußtsein erfaßt werden kann. Die Schwierigkeiten, die beispielsweise bei der Erklärung des Kornkreisphänomens auftreten, sind allerdings symptomatisch für die Befindlichkeit vieler heute lebender Menschen. Sie spüren vorbewußt, daß sie ihrem eigenen komplexen Dasein entfremdet sind, können aber ihren Mangel an Entscheidungsfreiheit nicht formulieren, weil die Ursachen dieses Mangels hinter einer Unmenge gesellschaftlicher Dogmen verschwinden, welche genau (und aus scheinbar gutem Grund) den linearen Mechanismen des menschlichen Verstandes angepaßt sind. Solange sie nicht erkennen, hinter welchen Dichotomien sich die Ursachen der empfundenen Vereinzelung verstecken, sind Resignation und Wut und die daraus folgende Konkurrenz und Bereitschaft zur Gewalt gegen sich selbst und andere die scheinbar plausiblen Reaktionen, welche sich aber im Nachhinein immer als schädlich für ausnahmslos alle Beteiligten herausstellen.

Wahrscheinlich gibt es aus diesem Dilemma keinen geraden Ausweg nach vorne oder nach hinten, allerhöchstens einen Sprung zur Seite. Weder ist eine Gefangenschaft in der Spaltung von einsamen Ego und unpersönlicher Welt auf Dauer zu ertragen, noch kann es eine Rückkehr in das Paradies vorbewußter, traumartiger Zustände geben (Obwohl ich gestehen muß, daß ich besser schlafen könnte, wenn es statt "Ich denke, also bin ich" ungefähr so etwas wie "Ich empfinde, also bin ich" heißen würde). Eine Synthese aus beiden Zuständen (und eine dementsprechende Gesellschaft), die sich abseits der durch den abgespaltenen Verstand gelegten Schiene befinden müßte, ist noch nicht auszumachen, aber am Rand eines möglichen Pfades dorthin liegen unter anderem auch die Kornkreise. Da wir anscheinend nicht erfahren können, wer oder was sie gemacht hat und wem sie gehören, sie aber so aussehen, als hätte sie etwas oder jemand gemacht und würden somit jemandem gehören, scheinen sie für uns direkt aus unserer eigenen sekundenlangen "Zwischenzeit" zu kommen, und wir sehen uns spontan gezwungen, bewußt handelnde Wesen wie hypothethische Außerirdische, Engel oder menschliche Künstler als ihre Ursache zu vermuten (Was ja auch nicht unbedingt falsch sein muß, denn wie oben beschrieben kämen im Rahmen einer quantenmechanischen organisatorischen Geschlossenheilt außerirdische Lebewesen, die vielleicht ab und an von uns träumen, oder höhere Wesen und Künstler wie Marcel Duchamp, die aus unserer Sicht nur als nichtlokaler Ausdruck einer Möglichkeit existieren, neben lokalen Künstlern als Verursacher von Kornkreisen durchaus in Frage, obwohl das statistisch gesehen eher unwahrscheinlich ist). Der eigentlich naheliegende Weg, die Ursache und den Grund von Kornkreisen im Vorhandenen zu suchen, ist uns zunächst versperrt, weil das Vorhandene geteilt und weit verstreut ist, und zwar deswegen, weil wir uns genauso geteilt und verstreut wiederfinden. Eine formgebende und lebensbegüstigende Energie, an welche vor langer Zeit unsere Vorfahren glaubten und die heute eventuell Kornkreise erzeugt, ist für uns unsichtbar in unserer Welt aufgelöst, weil die korrespondierenden emotionalen Aspekte in unserem eigenen Dasein genauso in Einzelteile zerlegt und an vergessenen Orten archiviert sind. Wir müssen erst unsere verteilten Empfindungen suchen und zusammensetzen, wobei uns zeitweilig das Gefühl überkommen mag, stattdessen vollkommen zu verschwinden. Der vielleicht dann aufkommende traurige Wunsch, auch wirklich vollkommen zu verschwinden, ist ein Widerspruch in sich und kann deswegen zum Glück nicht in Erfüllung gehen. Wir müssen im Lauf unserer Zeit wohl akzeptieren, daß nur unser unmanifestierter Wille frei ist und das alles, was wir tun, sofort von uns abfällt und dann weder uns noch sonst jemandem gehört, aber wir müssen keine Angt haben, uns in all dem zu verlieren, solange wir wissen, daß dieses Universum voller seltsamer Ereignisse und verwirrender Gefühle trotz allem wir selbst sind.







Ein Universum, das in der Lage ist, völlig strukturlos zu existieren, hätte nichts mit dem Universum gemein, in welchem wir leben. Der Trick besteht darin, "Wirkung" mit "Wahrnehmung" gleichzusetzen und so ein wirbelndes, lebendes Universum voller Schönheit und Schmerz hervorzubringen. Innerhalb dieses Wirbels kann nicht alles zu jeder Zeit wirken, sonst gäbe es keine tragende Struktur. Das, was man nicht sieht, erhält denjenigen, der sehen kann (Liebe und Licht sind unsichtbar). Alles andere muß man erraten, aber letztenendlich offenbart es sich doch in der notwendigen Form.

Abbildung 11 zeigt ein "ultimatives physikalisches Atom", welches
Annie Besant und Charles Leadbeater im Jahr 1895 mittels ihrer hellsichtigen Fähigkeiten introspektiv wahrnahmen. Sie betrachteten ein Wasserstoffatom, welches sich ihnen als eine Verbindung aus drei Körpern darbot, von denen jeder wiederum aus drei kleineren Körpern bestand, eben den ultimativen physikalischen Atomen. Diese Körper setzten sich zusammen aus zehn geschlossenen und spiralig gewundenen Fäden, die in sich siebenfach gezwirnt waren (oder, anders gesagt, aus Spiralen innerhalb von Spiralen, sogenannten "Spirillen", gemacht waren), und diese bestanden in der letzten, kleinsten Windung aus einer fließenden Abfolge von jeweils sieben ringförmig angeordneten torusförmigen "Blasen", welche völlig leer waren. Die Blasen waren anscheinend Löcher in der Raumzeit, weswegen sie Leadbeater "Koilon" nannte, nach dem griechischen Wort für Loch. Ein ultimatives physikalisches Atom bestand aus mehreren Milliarden solcher Koilons, den eigentlichen kleinsten "Teilchen", die in ihm aufgereiht und verwirbelt waren wie Perlen auf einer Schnur.

Später gelang es anderen hellsichtigen Menschen, auch das kleinere Elektron introspektiv zu untersuchen, und es stellte sich heraus, daß es ganz änlich aufgebaut war, aber anscheinend nur aus drei Spiralfäden bestand, die nicht geschlossen waren, statt aus zehn. Ein Photon sah niemand, aber das lag wohl in der Natur der Sache. An der wissenschaftlich betriebenen Physik gingen alle diese Betrachtungen gänzlich vorbei, zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung (1908) wurden sie nur mildem Spott bedacht. Viel später, im Jahr 1964, wurde die theoretische Grundlage für die "Quarks", die drei Bestandteile des Protons und des Neutrons, entwickelt und erst heute mehren sich in den Labors der großen Teilchenbeschleuniger dieser Welt die Hinweise darauf, daß auch Quarks aus kleineren Teilchen, sogenannten Subquarks oder "Omegons" bestehen könnten. Betrachtet man das Subquark Besants und Leadbeaters im Licht der zur Zeit aktuellen "Superstringtheorie" (Ein Superstring ist ein Bündel aus zehn einzelnen, einander nicht berührenden sechsundzwanzigdimensionalen Bosonenstrings), so stellt man fest, daß es als visuelle Metapher dieser Theorie bis ins Detail entspricht.

Abgesehen davon, daß einem die eigenen Ideen von der Welt in derselben natürlich nicht immer weiterhelfen, zeigt diese Geschichte zumindest eines: Es gibt zwei grundlegende Wege, das Dasein zu verstehen. Der eine benötigt Beweise, die aber erst gefunden sind, wenn genügend Zusammenhänge aufgehoben wurden, der andere begnügt sich mit der Vermutung, daß die Zusammenhänge selbst es sind, die einem das Geheimnis der Welt verraten werden, und wenn es nur im Traum geschieht.



Abb. 11



Quellen und weiterführende Literatur

(Alle im Text erwähnten Personen sind in dieser Liste als Autoren angeführt, dazu finden sich hier Bücher und Schriften, welche die behandelten Theorien und Aspekte näher erläutern. Leider gibt es zur Zeit keine Anthologie, die alle bekannten Fälle von psychischer Wechselwirkung zwischen Menschen und Kornkreisen darstellt, so daß ich hier keine präzise Quellenangabe zu den im Text erwähnten Ereignissen machen kann. Berichte über paranormale Ereignisse finden sich aber in vielen regelmäßigen Publikationen über Kornkreise, wie zum Beispiel im "Sussex Circular" oder in "The Spiral". Eine umfassende Beschreibung eines psychischen Kontaktes mit den elusiven Komponenten des Kornkreisphänomens findet sich in dem Buch "Quest for Contact" von Paul Bura und Andy Thomas. Ein gutes Beispiel für den Einfluß der eigenen Annahmen über das Phänomen auf das Erscheinungsbild der Kornfeldfiguren ist ungewollterweise das Buch "Die Antwort des Orion" von Joachim Koch und Hans-Jürgen Kyborg, das man deswegen auch "gegen den Strich" lesen kann. Die Autoren mögen mir diese Bemerkung verzeihen.)

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Lucadou, Walter von: "Psi-Phänomene: Neue Ergebnisse der Psychokinese-Forschung", Insel-Verlag, Frankfurt am Main und Leipzig, 1995.

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Meaden, George Terence: "The Stonehenge Solution: The Secret Revealed", Souvenir Press, London, 1993.

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Reuss, Sven: hat noch nie etwas über seine paranormalen Erlebnisse in Kornkreisen und anderswo geschrieben.

Schindler, Wolfgang: "Shape and Geometry", unveröffentlicht, Hamburg, 2000.

Schwaller de Lubicz, R. A.: "The Temples of Karnak", Inner Traditions International, Vermont, 1999.

Schwochow, Jan: "Das Pentagramm und der Goldene Schnitt als Schöpfungsprinzip der Angelner Kornkreise", FGK Report, 8. Jahrgang, Ausgabe 1, Godramstein, Baden-Württemberg, 1999.

Thomas, Andy & Bura, Paul: "Quest for Contact: A True Story of Crop Circles, Psychics and UFOs", S. B. Publications, East Sussex, 1997.

Varela, Francisco J.: "Autonomy and Autopoiesis", in: Roth, G. & Schwengler, H. (Hrsg.): "Self-organizing Systems", Campus, Frankfurt/New York, 1981.

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Wilson, Terry. "The Secret History of Crop Circles", The Centre for Crop Circle Studies, Devon, 1998.

Wolf, Fred Alan: "The Dreaming Universe: A Mind-Expanding Journey into the Realm Where Psyche and Physics Meet", Simon & Schuster, New York, 1994 (deutsche Ausgabe "Die Physik der Träume" bei Deutscher Taschenbuch Verlag, München, 1995).

Ziegler, Renatus: "Morphologie von Kristallformen und symmetrischen Polyedern: Kristall- und Polyedergeometrie im Lichte von Symmetrielehre und projektiver Geometrie", Philosophisch-Anthroposophischer Verlag am Goetheanum, Dornach (Schweiz), 1998.

Abbildung 9: LEGO System, Maßstab für Architekturmodelle, Dänemark, 1964.

Abbildung 10: Darstellung eines alchimistischen Ofens auf dem Siegel von Alphons I, Herzog von Ferrara und Modena, in: Typotius, Jakobus: "Symbola divina et humana", Prag, 1603.

Semper et ubique bedeutet "immer und überall", loco et tempore heißt "des Ortes und der Zeit" und "How to Disappear Completely" (wie man vollkommen verschwindet) ist ein Stück von Radiohead und zu hören auf der CD "Kid A", © 2000 EMI Records Ltd..

© 2001 wolfgang schindler

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